Update 3 – Thailand & Bali

Nach zwei Tagen auf Koh Lanta mit Rollertour, ging es mit Minibus und Böötchen nach Koh Yao. Beides sind zwei nette Inselchen, die man in zwei Tagen eigentlich durch hat. Außerdem luden die Strände auf Koh Yao irgendwie so gar nicht zu Baden ein…schlammiges Wasser und teilweise Abfall. Der Einheimischen Aussage „not clear but clean“ kann ich ebenso wenig Glauben schenken, wie der Versicherung von einheimischen Restaurantfachkräften, dass mein bestelltes Gericht echt nicht scharf ist. Auf freundliche Nachfrage durften wir deshalb dann einen Tag am Pool eines Luxus-Resorts verbringen. Dieses schien keine anderen Gäste gehabt zu haben, weshalb sich das gesamte Personal nur um uns kümmerte. Ein Zustand an den wir uns gewöhnen könnten. Von Koh Yao ging es dann wieder nach Phuket. Dort verbrachten wir wieder nur eine Nacht, waren aber so mutig, uns auch dort nochmal einen Roller zu mieten. Dies war ein Wagnis, was meine Beifahrerin mit den Worten „ach das ist doch voll easy mit dem Motorrad hier“ kommentierte, mir als Fahrer jedoch zeitweise den Wunsch nach Wechsel-Unterwäsche bescherte. Wir haben überlebt,f logen am nächsten Tag nach Bangkok und am darauffolgenden Tag endlich nach Bali. Vier Tage lang fuhren wir mit einem super netten Fahrer quer über die Insel und waren/sind begeistert von Bali…irgendwie unvergleichbar! Wasserfälle, tolle Landschaft, Kaffe aus Katzenscheiße, unendlich viele freundliche Menschen… und noch vieles mehr. Weihnachten durften wir in einem grandiosen Resort verbringen (absoluter Kulturschock nach 4 Wochen Low Budget in Thailand)..Luxus und Relaxing pur. Lediglich die Auswahl überforderte uns etwas: Dusche ich nun in unserer Inndusche oder nehme ich unsere Außendusche? Gehe ich noch vor dem Megafrühstück in den Pool oder drehe ich ein paar runden in unserer Badewanne, die von der Größe her durchaus für olympische Schwimmwettbewerbe herhalten könnte?! Ich könnte aber auch direkt an den Privatstrand gehen… oder doch lieber erst eine Massage? Alles sehr schwierige Entscheidungen, die man am besten noch beim ersten Kaffee im Bett oder am Vorabend beim Dinner direkt am Strand fällt. Auch das Bett hatte übrigens eine derartige Größe, dass man sich Nachts sicher nie über den Weg rollte. Alles in allem ein Traum, wenn da nicht die anderen Gäste gewesen wären. Diese hatten meistens einen Stock an einer anatomisch ungünstigen Stelle des Körpers stecken und waren um ein Anschweigen nicht verlegen. Ein „good morning“ unsererseits wurde meist gekonnt überhört und auch sonst habe ich schon mal spannendere Menschen erlebt. Zum Glück gab es aber noch drei normale Menschen dort…aus Hamburg… mit denen man abends an der Bar prima über die scheintoten Mitgäste lästern konnte…danke!!! Unser favorisiertes Lästeropfer gab an Heiligabend bei einem wunderschönen und gleichzeitig emotionalen Dinner z.B. folgendes am Telefon von sich:“Ja ne Hannelore, is alles wie gehabt hier, sind ja schließlich jedes Jahr hier…“ Na dann.Dennoch waren es grandiose Weihnachtstage!!!
Nachdem wir dieses Paradies verlassen hatten,musste ich mir eingestehen, dass ich mich hinsichtlich der Verbindung zwischen Fahrstil und dem Glauben an Wiedergeburt geirrt habe. Auf Bali herrscht wie in Thailand Kfz-Kampf auf den Straßen… auf Bali vielleicht sogar noch etwas verrückter. Unser Shuttle-Fahrer zum Bali-Airport war weder Buddhist, noch Hindu…er war tatsächlich Christ. Obwohl er also einer „No-Wiedergeburt-Religion“ angehört,ließ er es sich nicht nehmen,sich den goldenen Kamikazeorden zu verdienen. Das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass nicht die Religion den Fahrstil beeinflusst, sondern dass Todessehnsucht anscheinend ein normaler Alltagsbegleiter ist. Vielleicht liegt dies an der hier vorherrschenden starken Sonneneinstrahlung, die das Thermometer zeitweise tatsächlich auf über 54 *C steigen ließ und evtl. neuronale Ausfallerscheinungen begünstigt… man weiß es nicht!? Auch das Bali-Warndreieck lässt kein Vertrauen in die hiesigen Strassenverkehrsregeln aufkommen, besteht dieses doch lediglich aus am Strassenrand abgebrochenen Ästen und Palmblättern,die auf die Straße geworfen werden.Wie auch immer… wir sind gesund am Airport angekommen und nach einer kurzen Nacht im Flieger gut in Sydney gelandet… wo wir mittlerweile den dritten Tag verbringen… aber das ist eine andere Geschichte…

 

Bali:

Update 2 – Thailand

Vor zwei Wochen haben wir Bangkok mit unserem Mietwagen in Richtung Norden verlassen und seit dem knapp 1000 Auto-Kilometer zurückgelegt.An die nicht vorhandenen Verkehrsregeln haben wir uns überraschenderweise sehr schnell gewöhnt…und gerade Julia scheint hier völlig im Straßenverkehr aufzugehen, denn hier steht ihre Fahrweise nicht unter Strafe wie in Deutschland, sondern wird eher honoriert. Der erste Stop erfolgte in einem Städtchen namens Ayutthaya. Dort gab es Tempel,Tempel,Tempel…und einen Tempel,der neben einem Tempel stand. Zu unserer Freude hatten wir ein Zimmer, in dem wir unsere Körperbewegungen aufgrund von Platzmangel nicht vorab untereinander abstimmen mussten (so wie in Bangkok). Es ging dann weiter nördlich nach Sukhothai. Auch dort gab es tatsächlich auch Tempel…und endlich die erste Thaimassage…herrlich. Außerdem haben wir ein nettes französisches Pärchen kennen gelernt. Zur Stärkung der Deutsch-Französischen Beziehung gab es leckeren Schnaps aus eingelegtem Tigerpenis und eingelegter Schlange. Aus Mitgefühl haben wir Männer uns gegen den Tigerpenis und für die Schlange entschieden…natürlich! Unser Roadtrip führte uns weiter nach Chiang Mai. Eine interessante Universitätsstadt, die bekannt ist für Trekkingtouren in den angrenzenden Dschungel. Eine solche Tour haben wir dann auch gemacht…3 Tage Dschungel…schlafen bei Bergbauern,duschen unterm Wasserfall, Bambusrafting, Elefantenreiten und ein genialer Tourguide dessen Lieblingsspruch war: Ladyboy…you never try, you never know. Hatten eine super Tourgruppe, die hauptsächlich aus Engländern bestand und wir somit zu der Einsicht gelangten, dass man auch mitten im Nirgendwo viel Bier trinken kann…lustig wars. Weiter ging es dann nach Pai. Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen kurzen Zwischenstop ein, um mit kleinen Babytigern zu kuscheln. Die zu unterschreibende Verzichtserklärung hinsichtlich jeglicher Regressansprüche und die Tatsache, dass fehlende Körperteile durchaus hinderlich für unsere Weiterreise sein könnten, hielten uns von einer weiteren Kuschelsession mit einem ausgewachsenen 160 kg Kätzchen ab. Dennoch ein echt tolles Erlebnis! Der Weg nach Pai führt über eine Bergstraße mit 762 Kurven. Ein Umstand, der jedem Mietwagen wahrscheinlich das Öl in den Leitungen gefrieren lässt, was die Tagestemperaturen von über 30 Grad aber zu verhindern wussten (don’t be gentle,it’s a rental). Pai war bislang die schönste Stadt auf unserer Reise…total gemütlich und wirklich empfehlenswert!!!Konnten viel esoterische Barfuß-Rasta-People beobachten und hatten eine tolle Mini-Bambushütte direkt am Fluß. Von Pai ging es die 762 Kurven zurück nach Chiang Mai und von dort mit dem Flieger nach Phuket. Nach nur einer kurzen Phuket-Nacht ging es weiter mit dem Schiff nach Kho Phi Phi. Hier hatten wir endlich zwei lang ersehnte Strandtage ggü. der Movielocation von ‚The Beach‘. Die gestrige Black Moon Beachparty war super und auch sonst kann man hier in vielen unzähligen Bars verdammt gut abschalten. Morgen geht es mit dem Schiff weiter nach Koh Lanta…wir sind gespannt….

P.S.:Zwischenstand unserer inoffiziellen Mosquito-Rallye: Julia ca. 39 ( davon 20 allein heute…trotz Mückenspray), René ca. 9…hehe

Die Dschungel-Tour:

 

Update 1 – Thailand

Kleines Thai-Update der ersten Woche (was mich am meisten
impresste): Nachdem wir in Bangkok von ca. 98% der dort ansässigen Personenbeförderungsunternehmen über den Tisch gezogen wurden, sind wir seit Freitag mit einem Mietwagen unterwegs. Als wäre Linksverkehr für uns nicht eh schon gewöhnungsbedürftig genug, haben sich die Einheimischen für eine Art Straßen-Anarchie entschieden. Rote Ampeln sind lediglich grobe Empfehlungen, die Striche auf den Straßen (bei uns bekannt als Straßenmarkierungen) allenfalls nett gemeinte Verzierungen und ein Leben als Fußgänger in der Regel kurz. Wer bremst verliert und der stärkere/größere hat Vorfahrt. Mit unserem Toyota der unteren Mittelklasse stehen wir hier eher am Ende der Vorfahrtskette. Und obwohl die Mopeds (jeder Einheimische besitzt gefühlt min. eines davon) noch deutlich kleiner sind als unser Fahrzeug, erkämpfen sich diese dennoch regelmäßig die Vorfahrt (klein,aber gemein). Die hilfreichen Ratschläge meiner Beifahrerin („Fahr einfach…“ oder „Du hast Vorfahrt…oder…ach nee“) tragen dann auch nicht zu einer Normalisierung des Blutdrucks bei. Hat man dann endlich die Autobahn erreicht, gehts einfach nur easy geradeaus. Gewöhnen muss man sich lediglich daran,dass teilweise mitten über die Autobahn eine Kreuzung verläuft (ohne Ampel und sonstigen Hinweis natürlich). Wenn man also als ordentlicher german Autobahnkenner seinen Toyota mit 180 k/mh über die Thaitobahn quält und plötzlich von rechts ein LKW kreuzt,dann ist der gerade erst auf Normalniveau gesunkene Blutdruck erneut im kritischen Bereich, ähnlich der Temperaturanzeige des Fahrzeugs. Nicht schlecht sind auch die Fahrradfahrer auf der Autobahn. Diese teilen sich den Standstreifen mit geisterfahrenden Mopedfahrern. Die Thematik der Wiedergeburt scheint hier wirklich tief in den Köpfen verwurzelt zu sein und so mancher Verkehrsteilnehmer scheint auch so schnell wie möglich Gebrauch von diesem Glaubenselement machen zu wollen!? Das ganze hat so ein bisschen etwas von MarioCart… dort fährt man auch rücksichtslos und hat mehrere Leben, nur das man hier toten Hunden ausweichen muss, anstelle von Bananenschalen. Ich fragte bei der Abholung des Fahrzeugs den netten Menschen der Autovermietung, was wir hier beim Fahren für wichtige Regeln beachten müssen…seine Antwort „Ohhh…only careful driving“ und sein fieses Grinsen bei diesem Rat,bekommen jetzt eine ganz andere Bedeutung…