Hallo oder wie die Fijinesen zu sagen pflegen: BULA!
Am Airport Nadi angekommen,gab es erst mal wieder den obligatorischen feucht-warmen Schlag ins Gesicht. Nach mehreren Wochen humaner Humidität in Neuseeland, mussten wir uns erst mal wieder auf heiß + hohe Luftfeuchtigkeit umstellen aber es gibt schlimmeres… haben nämlich den deutschen Wetterbericht gesehen;-) Wie auch immer… da wir auf menschlicher Ebene noch immer einen Thailandschaden hatten (man wird ständig angequatscht, jeder will einem etwas verkaufen, man wird immer über den Tisch gezogen…), galt am Flughafen Nadi die Devise: Keinem Einheimischen in die Augen gucken und straight zum Bus laufen.
Trotz dieser unschlagbaren Taktik wurden wir dennoch von einer Frau angequatscht und gefragt, ob wir einen Transport bräuchten. Ha, die will uns sicher ne teure Taxifahrt aufquatschen… aber wir sind schlauer, hatten uns im Vorfeld schon ne lokale Busverbindung rausgesucht. Siegessicher erteilten wir der Dame eine Abfuhr und gingen an ihr vorbei…“No no,thank you…we’ll take the bus“. Im Vorbeigehen teilte sie und dann mit, dass wir in die falsche Richtung laufen, wenn wir den Bus nehmen wollen. Oha… letztendlich erklärte sie uns lediglich freundlich den Weg zur Bushaltestelle… sie wollte einfach nur helfen. Das schöne an Vorurteilen ist der Moment in dem man merkt, dass man selbst der Idiot ist. Wahrscheinlich als kleine göttliche Strafe für unsere Vorurteile, verpassten wir dann auch gleich mal unseren Bus… den einzigen, den wir hätten nehmen können… aber der nächste kommt ja schon in weniger als 2 Stunden…primaaaa 🙁 Wir erreicht irgendwann dann doch noch den Ort, an dem sich unsere Hotel befand. Da der Bus nicht vor das Hotel fahren konnte, wurden wir ca. 1 km davor ausgeladen… mitten im Nirgendwo und erhielten eine ganz grobe Wegbeschreibung vom Busfahrer. Es war bereits stockdunkel und die Infrastruktur auf dieser Pazifikinsel entspricht nicht unbedingt unserem gewohnten Standard (=keine Straßenbeleuchtung, keine Straßenschilder etc.). Wir machten uns auf in die Richtung, die uns der Busfahrer sagte. Wir hörten rechts das Meer rauschen und konnten im Mondlicht gerade mal schemenhaft erkennen, ob wir uns noch auf einem begehbaren Weg oder auf Kollisionskurs mir einer Palme befanden und plötzlich näherten sich auch noch zwei Gestalten, kamen vom Strand direkt auf uns zu. Das kann nicht gut sein… noch immer Vorurteile… nix dazugelernt. Deren dunkle Hautfarbe fungierte in der Dunkelheit als super Tarnung… lediglich die Augen und die weißen Zähne reflektierten das Mondlicht. Zwei schwebende Augenpaare mit Grinsemund kamen also direkt auf uns zu. Hoffentlich wollen die nicht unsere Wertsachen am nächsten Tag auf’m Markt anbieten oder so. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein einheimisches Ehepaar handelte, die mit ihrem kleinen Sohn noch einen Abendspaziergang machten. Sie arbeiten in unserem Hotel, hatten ihren freien Abend und begleiteten uns den gesamten Weg und halfen uns mit unserem Gepäck. Werde meine Vorurteile aber trotzdem behalten…so bin ich wenigsten jedes Mal überrascht, wenn ich vom Gegenteil überzeugt werde.
Über die folgenden Tage gibt es aber nicht so viel zu erzählen, denn nach der ganzen Nomadenzeit war nur entspannen angesagt… Pool, Strand, Palmen, fantastisches Essen, viele nette Bekanntschaften und die Erkenntnis, dass ich durchaus als Kinderentertainer tauge… zur Freude der jeweiligen Eltern und zu meiner Freude,da meine Entertainer-Dienste in Cocktails bezahlt wurden. Anfänglich sintflutartige Regenfälle machten Platz für Postkartenwetter und unser Pazifik-Insel-Entspannungs-Programm konnte durchgeführt werden.Lediglich die Hauptstadt Suva ist nicht wirklich eine Reise Wert, ansonsten ist Fiji nur zu empfehlen. Sehr nette Menschen diese Fijianer.
Nach 6 Tagen stand aber schon wieder die Abreise und absolutes Country-Zeitzonen-Hopping an: Sonntag Morgen Korotogo Fiji, Sonntag Nachmittag Auckland Neuseeland, Montag Morgen Sydney Australien, Montag Abend Singapur und zu allem Überfluss kein Drei Wetter Taft zur Hand, verdammt! Es vergingen 22 Stunden vom heraustreten aus der Tür in Auckland bis zum Einzug in unser Hostel in Singapur. Welche lokale Uhrzeit es war, war dann irgendwann auch egal und im Hostel angekommen fielen wir sofort ins Koma, um am folgenden Morgen zu einer eher unchristlich frühen Zeit wieder aufzustehen… Jetlag sei Dank. Dementsprechend früh ging es dann auch los. Wanderstiefel angeschnallt und rein in die Stadt. Singapur ist nicht zu groß und nicht zu klein, optimal um zu Fuß die Stadt zu erkunden. Fazit:Absolut eine Reise wert, lediglich die Temperaturen fordern eine erhöhte Trinkwasserzufuhr aber ja nicht das erste Mal auf dieser Reise.
Für das große Finale haben wir uns dann noch mal für einen innersingapurianischen Locationwechsel entschieden. Vom 6-Bett-Dorm im Hostel ging es ins Marina Bay Sands Hotel. Mein Geburtstagsgeschenk von Julia… mal gespannt wie sie das zum 30ten noch steigern will. Der Skypark mit dem Infinitypool ist der absolute Hammer, ein unglaubliches Gefühl, wenn man im 57. Stock auf die Kante des Gebäudes zuschwimmt, mit der Skyline Singapurs im Hintergrund… durchaus wow. Der Rest des Hotels ist ehrlich gesagt einfach nur ein gigantisches Hotel mit unterirdischer Shoppingmeile, die bevorzugt von asiatischen Mitmenschen invasioniert wird… kein Tageslicht und viele Markengeschäfte… anscheinend eine bevorzugte Konsumumgebung für Mitmenschen des Kontinents Asien. Eine unansehnliche Uhr für 200.000$ hier und ein übertriebener Ring für 14.000$ da… im Keller von Marina Bay kein Problem. Dann noch ein Abstecher ins Kellerkasino und der asiatische Wirtschafts-ankurbelungs-tag scheint perfekt. Wir hingegen waren schon froh über das Geräusch,was der Geldautomat neben dem Gucci Store immer dann macht,wenn er Geld ausspuckt. Jackpot. wir haben es geschafft, denn das war das letzte mal auf dieser Reise, dass wir Geld abheben mussten. Das Vorhaben „Work-and-Travel OHNE work“ ist uns also gelungen. Da unser Flug erst um 23 Uhr singaporasischer Ortszeit ging, testeten wir noch einen weiteren Tag den Super-Pool und das Marina Bay Fitnessstudio… noch mal schnell ne Runde bewegen, bevor es für längere Zeit in eine fliegende Blechdose geht.
Unsere Reise ist doch tatsächlich vorbei und nach 13 mehr oder weniger angenehmen Flugstunden haben wir nun Frankfurt erreicht, soeben wieder deutschen Boden betreten und folgendes verstanden:
Die weite Welt sehen = ein paar tausend Euro.
Begreifen,dass es zu Hause doch immer noch am schönsten ist = unbezahlbar.
Ne quatsch, war nur Spaß… viel zu kalt hier… wir freuen uns euch alle wieder zu sehen aber sobald wieder genügend Geld auf dem Konto ist, gehts wieder los… Reiseplanungen laufen bereits…
In diesem Sinne, bis demnächst.
P.S.: Brauche Job!!! Jemand eine Idee???
P.P.S. :WIR HEIRATEN…nicht. Entgegen einiger Annahmen erfolgte auf unserer Reise kein Heiratsantrag… sorry,sollten nun Wetten geplatzt sein 😉